Wildblumenwiese oder Blumenrasen
Blumenwiesen aus Wildblumen und Gräsern entwickeln sich über mehrere Jahre hinweg. Das heißt, sie werden von Jahr zu Jahr schöner und artenreicher. Es ist also ein wenig Geduld gefragt. Blumenwiesen lieben einen sonnigen Standort.
Wer seine Wiesenfläche auch als Spielfläche oder Liegewiese nutzen möchte, sollte statt einer Blumenwiese einen artenreichen Blumenrasen anlegen.
Blumenrasen sind vielfältige Lebensräume, die den Artenreichtum einer Blumenwiese mit der Trittfestigkeit eines artenarmen Zierrasens vereinen. Bestehende Zierrasen, auf denen das „Unkraut“ nicht bekämpft wird und in deren Umgebung blühende Wildblumen wachsen, können sich zu artenreichen Blumenrasen entwickeln. Blumenrasen und Blumenwiese können auch gut kombiniert werden.
Material
Blumenwiesen-Saatgutmischung oder Blumenkräuterrasen-Saatgutmischung.
Menge je nach Fläche. Die Mischungen sollten möglichst aus standortheimischen
Wildpflanzen bestehen.
Für ...
Schmetterlinge und ihre Raupen
Wildbienen und andere blütenbesuchende Hautflügler
Vögel
Käfer
Fledermäuse und Nachtfalter
Anleitung Schritt für Schritt
Blumenrasen und Blumenwiese – zwei Varianten
Wir stellen hier zwei Varianten vor – eine Variante für einen Blumenrasen, die bestehenden Rasen nutzt und die robuster in der täglichen Nutzung ist. Wer einen Schritt weiter gehen möchte, kann mit der Profi-Variante eine Blumenwiese anlegen. Die beiden Varianten unterscheiden sich im ersten Schritt „Fläche vorbereiten“ und in der Pflege, da eine Wiese seltener betreten werden sollte.
Wer bereits einen Rasen hat und diesen nicht entfernen möchte, kann in einem (sonnigen) Teil des Rasens eine Wiesenblumenmischung einstreuen. Wer ein Stück richtige Wiese, einen Wiesenstreifen oder eine Wieseninsel möchte, folgt der Profi-Variante mit Abschälen des Oberbodens. Eine reine hochwachsende Wiese sollte möglichst wenig betreten werden und ist dafür umso artenreicher. In beiden Fällen wird sich der bunte Bewuchs in den Folgejahren auch auf die Rasenflächen ausdehnen, die nicht gedüngt werden und wo blühende Wildkräuter nicht entfernt werden.
Standort: Sonnige Standorte sind ideal, denn viele Wildblumen lieben Sonne.
Zeitpunkt: März bis Mai oder September bis Oktober, am besten dann, wenn anhaltend
feuchte Witterung zu erwarten ist.
Fläche vorbereiten – Variante 1: Blumenrasen ohne Entfernung des Rasens
- Grasbewuchs durch kräftiges Rechen oder mit einem Vertikutierer ausdünnen und Fläche abtrocknen lassen
- Anschließend den Boden auflockern, sodass zwischen den Gräsern feinkrümelige Saatrillen entstehen, und Blumenrasen- oder Wiesenblumenmischung einstreuen (siehe unten: Aussaat)
- Hinweis: Die Samen benötigen Licht zum Keimen. In einem intensiv gedüngten und sehr dichten Rasen funktioniert diese Methode daher nicht.
Fläche vorbereiten – Variante 2: Eine Blumenwiese oder eine Wieseninsel anlegen
- Rasensoden oder anderen Bewuchs auf der vorgesehenen Fläche vollständig abschälen
- Pflanzenreste sorgfältig wegharken und mit der Harke ein feinkrümeliges Saatbeet vorbereiten
- In verdichteten, lehmigen oder sehr fetten Boden kann dabei Sand eingearbeitet werden.
Aussaat:
- Saatgut mit einem Saathelfer, wie leicht feuchtem Sand, strecken. Das erleichtert eine gleichmäßige Aussaat. Saatgut und Saathelfer in einer Schüssel oder einem Eimer mischen, in zwei Hälften teilen und einmal längs und einmal quer gleichmäßig einsäen.
- Saatgut andrücken, z. B. indem man die Fläche mit einer Schaufel flachklopft oder vorsichtig festtritt. Bei größeren Flächen empfiehlt sich die Verwendung einer Rasenwalze. Achtung: Saatgut nicht einarbeiten, denn viele Pflanzen benötigen zur Keimung Licht!
Wässern:
Einsaat bis zur Keimung (ca. 6 Wochen) feucht halten. Dabei vorsichtig wässern, damit das Saatgut nicht weggeschwemmt wird.
Anwuchsphase und Pflege:
In der Anwuchsphase ist Geduld gefragt, denn die Samen von Wildpflanzen gehen oft zeitverzögert auf und die Pflanzen blühen häufig erst ab dem zweiten Jahr. Für die Übergangszeit können einjährige Kräuter wie Mohn- oder Kornblumen zur Saatmischung hinzugefügt werden, damit es auch im ersten Jahr schön bunt blüht.
Wiesen werden in der Regel zweimal im Jahr gemäht: Die erste Mahd erfolgt bis Ende Juni, die 2. Mahd Ende September. Ein Blumenrasen kann bei Bedarf vier- oder fünfmal im Jahr gemäht werden. Das Mähgut bleibt zunächst liegen, damit es trocknen kann. Dann wird es gewendet, damit sich das Saatgut verteilen kann. Bei größeren Mengen von Mähgut sollte dieses nach Trocknung von der Fläche entfernt und z. B. am Rand der Fläche unter Sträuchern und Bäumen zur weiteren Kompostierung abgelegt werden. So bleibt die Artenvielfalt dauerhaft erhalten. Im Jahr der Einsaat ist ein Schnitt nach ein paar Wochen hilfreich, um die langsam wachsenden Wildblumensämlinge gegenüber schnellwüchsigen Kräutern zu fördern.
Anleitung als PDF
Hier können Sie die Anleitung herunterladen: