Miniteich
Wasser bietet Lebensraum für Libellen, andere Insekten und – je nach Teich – auch für Kleintiere wie Molche. Wer einen insektenreichen Teich hat, verschafft außerdem Fledermäusen fette Beute. Und in immer heißeren Sommern ist es umso wichtiger, eine beständige Wasserquelle für Vögel, Insekten und andere Tiere zu schaffen. Doch natürlich haben nicht alle Gärten Platz für einen großen Teich. Die Lösung: ein Miniteich!
Material
- Gefäß (Trog oder Fass, Badewanne, Terrakottatopf)
- eventuell Teichfolie zum Abdichten, 0,5 mm stark
- gewaschenen Kies
- große Steine, Pflastersteine
- Pflanzkörbe (Teichpflanzentöpfe)
- Pflanzen
- Wasser (Regenwasser oder leicht saures Leitungswasser)
Für ...
Kleinsäuger, Reptilien & Amphibien
Wildbienen und andere blütenbesuchende Hautflügler
Käfer
Vögel
Bauanleitung Schritt für Schritt
Ein guter Zeitpunkt für die Anlage eines Miniteichs ist der Mai, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind.
1 Standort
Der Standort eines Miniteiches ist entscheidend. Er sollte maximal sechs bis sieben Stunden in der Sonne stehen, damit sich das Wasser nicht zu sehr aufwärmt. Der Miniteich kann dort als Gefäß stehen bleiben oder aber in die Erde eingegraben werden.
2 Das richtige Gefäß
Als Gefäß eignet sich fast jede wasserdichte Wanne oder Trog. Halbe Holzfässer sind der Klassiker, genau wie Zinkbadewannen. Jetzt die Dichtigkeit prüfen, dazu das Wasser zur Hälfte einfüllen und einen halben Tag stehenlassen. Sollte das Gefäß nicht ganz wasserdicht sein: Mit einer PVC-freien Teichfolie (z. B. EPDM bzw. Kunstkautschuk) kann man sich behelfen. Für ein halbes Fass braucht man circa vier Quadratmeter. Damit man keine Folie verschwendet, befüllt man das Gefäß mit Wasser bevor man die Folie zuschneidet, so schmiegt sich die Folie optimal an und man hat keine unnötigen Falten. Hat man die Folie eingelegt, muss das Wasser zunächst wieder raus.
3 Verschiedene Höhen einbauen
Danach modelliert man mit Backsteinen die verschiedenen Höhenstufen. Je nach Pflanze werden unterschiedliche Höhenstufen benötigt.
4 Pflanzen einsetzen
Passende Pflanzen kauft man am besten im Fachhandel, hier bekommt man heimische Wasserpflanzen in guter Qualität. Damit die Pflanzen auch gut stehen bleiben und nicht wegschwimmen, sollte man etwas vom Kies unten in den Pflanzkorb geben. Die Pflanzen werden nun aus ihren Töpfen genommen und in den Pflanzkorb gestellt. Ringsum wird wieder Kies eingefüllt und der Korb wird auf die mit Pflastersteinen modellierte Stufe gestellt: Je nach Pflanze sind diese unterschiedlich hoch – die richtigen Höhen stehen unten in der Liste.
5 Wasser marsch
Nun kann Wasser eingefüllt werden. Am besten ist Regenwasser, Leitungswasser tut es aber auch. Das Wasser nun vorsichtig einlaufen lassen und schon ist der Miniteich fertig.
Anleitung als PDF
Hier können Sie die Anleitung herunterladen:
Pflanzen für den Miniteich
Wassertiefe 5-10 Zentimeter:
- Blutweiderich (Lythrum salicaria)
- Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
- Sumpfdotterblume (Caltha palustris)
- Sumpfvergissmeinnicht (Myosotis palustris)
- Sumpfblutauge (Potentilla palustris)
Wassertiefe 10-20 Zentimeter:
- Echte Brunnenkresse (Nasturtium officinale)
- Kleiner Rohrkolben (Thypha minima)
- Pfeilkraut (Sagittaria sagittifolia)
- Schmalblättriger Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
- Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus)
- Wasserminze (Mentha aquatica)
Wassertiefe 20-50 Zentimeter:
- Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae)
- Seekanne (Nymphoides peltata)
- Tannenwedel (Hippuris vulgaris)
- Wasserhahnenfuß (Ranunculus aquaticus)
Pflege und Instandhaltung
Der Miniteich ist kein natürliches, selbstreinigendes Biotop, daher benötigt er etwas Unterstützung.
Nährstoffe und Sauerstoffmangel fördern die Algenbildung. Schwimmblattpflanzen wie der Froschbiss werfen Schatten, das verringert die Algenbildung und Verdunstung. Unterwasserpflanzen spenden Sauerstoff. Auf Dünger und nährstoffreiche Erde möglichst verzichten, denn zusätzliche Nährstoffe fördern die Algenbildung. Auch Laub oder Blütenblätter sollten aus dem Wasser entfernt werden. Wenn Pflanzen Überhand nehmen, können die Wurzelballen im Herbst oder auch im Frühjahr geteilt werden. Algen mechanisch entfernen. Wenn die Algenblüte zu stark wird, kann man das Wasser ggf. notfalls komplett austauschen.
Im Frühjahr die Pflanzen auf Krankheiten kontrollieren, abgestorbene Teile zurückschneiden und kranke Pflanzen austauschen. Wasser nachfüllen. Abgestorbene Pflanzen und ggf. Schlamm vom Grund entfernen. Dabei auf Kleinlebewesen achten und diese zurück in den Teich setzen.
Im Sommer ggf. Wasser nachfüllen.
Ab Ende Oktober, Anfang November sollte der Miniteich in helle, frostfreie Räume (bei etwa 10 bis 12 Grad) gebracht werden, damit Behälter und Pflanzen bei Frost keinen Schaden nehmen. Die Teichoberfläche sollte eisfrei bleiben. Ab Mai kann der Miniteich dann wieder ins Freie.
Miniteiche, die im Gartenboden eingegraben werden, können draußen verbleiben, sie sollten aber nicht durchfrieren, damit Pflanzen und Gefäß keinen Schaden nehmen.