Schattiges Wildstaudenbeet


Jeder Garten hat auch „Schattenseiten“. Sie bereichern den Garten um einen weiteren speziellen Lebensraum. Es gibt eine Reihe von Pflanzen, die an Schatten angepasst sind. Insbesondere im Frühling, wenn Bäume und Sträucher noch Licht durchlassen, lässt sich ein flächiger Blütenflor herbeizaubern. Später im Jahr nimmt die Anzahl blühender Arten ab, und verschiedene Grüntöne gewinnen die Oberhand.

Eine Vielzahl von Käfern sind an diesen Lebensraum angepasst. Manche Wildbienenarten nisten in abgestorbenem Holz. Igel und Amseln finden Futter unter der Laubstreu.

Für ...

Wildbienen und andere blütenbesuchende Hautflügler

Fledermäuse und Nachtfalter

 Kleinsäuger, Reptilien & Amphibien 

Käfer

Vögel

Geeigneter Standort

Schattenbeete können überall dort angelegt werden, wo Schatten durch Gehölze, Mauern oder Gebäude entsteht. Beim Anlegen eines schattigen Wildstaudenbeetes orientiert man sich am besten an den Gegebenheiten von Waldböden. Es sollte eine gute Bodenbedeckung und ausreichend Rohhumus vorhanden sein – also eine Schicht aus nicht vollständig zersetztem organischem Material wie Laub, Holzhäcksel, zerkleinertem Staudenschnitt und Ähnlichem. Dann kann der Boden nicht so leicht austrocknen und die Feuchtigkeit für die Pflanzen gehalten werden. Wichtig ist es, möglichst natürliche Materialien aus dem Garten zu verwenden. Keinesfalls sollte torfhaltige Erde verwendet werden, da durch den Abbau von Torf Moore als wertvolle Lebensräume und CO₂-Speicher zerstört werden.

Material für ein 10 m² großes Beet

  • 0,5 m³ Gütekompost
  • Laub, Holzhäksel oder zerkleinerter Staudenschnitt
  • Strukturelemente wie Ast- und Holzstammstücke
  • Schaufel, Harke, Spaten, Pflanzschaufel
  • Schubkarre zum Transportieren
  • Gießkanne und Wasser


Pflanzen für 10 m²:

Anleitung Schritt für Schritt

Die beste Pflanzzeit ist der Herbst.

  • Den Bewuchs mit dem Spaten oberflächig entfernen und Boden mit der Harke vorsichtig aufrauen.

  • Kompost gleichmäßig 5 cm hoch aufbringen und leicht einarbeiten.

  • Strukturelemente einbauen, Holzhaufen aufstapeln oder Holzstamm auslegen.

  • Die Pflanzballen müssen feucht sein. Sind sie es nicht, vorher in Wasser tauchen.

  • Die Pflanzen dann auf dem Beet ausstellen und überprüfen, ob alles passt: Die Pflanzen am besten in größeren Gruppen anordnen. Dabei die hochwüchsigen Arten (Gerüststauden) eher in die Mitte oder in den Hintergrund in größerem Abstand zueinander setzen, die mittelhohen Arten (Begleitstauden) davor und die niedrigwüchsigen Arten (Bodendecker) eher an den Rand setzen.

  • Pflanzen enttopfen und den Wurzelballen etwas aufreißen.

  • Pflanzen mit einer Pflanzschaufel oder Spaten einpflanzen: Mit der Pflanzschaufel ein genügend großes und tiefes Loch ausheben, die Pflanze einsetzen, Erde bis zum Rand anfüllen und fest andrücken.

  • Alle Pflanzen gut wässern.

  • Zwiebelpflanzen und Rhizomstücke in einem Eimer mischen, mehrmals eine Handvoll nehmen und dort einpflanzen, wo sie hingefallen sind (3-mal so tief wie die Zwiebel hoch ist). So erhält man eine natürlich wirkende Verteilung der Zwiebeln im Beet.

  • Mit Laub von Laubbäumen, zerkleinertem Material von Staudenschnitt oder abmulchen, d. h. zwischen den gepflanzten Blumen den Boden damit gut bedecken.



Pflege

Bei anhaltender Trockenheit nach der Pflanzung einmal in der Woche kräftig wässern. Später ist eine Wässerung in der Regel nicht mehr erforderlich.

Im Frühjahr:

  • Das Beet auf Gehölzsämlinge kontrollieren und mit ganzer Wurzel jäten.

  • Abgestorbene Pflanzenstängel ca. eine Handbreit über dem Boden abschneiden, zerstückeln/häkseln und wieder im Beet ausstreuen.

  • Sich zu stark ausbreitende Arten eindämmen und unerwünschte Arten, die sich stark aussamen, jäten. Eine Veränderung in der Pflanzenartenzusammensetzung kann aber durchaus interessant sein.


Im Herbst:

  • Unerwünschte Arten, die sich ausgesamt haben, jäten.

  • Laub liegen lassen bzw. zwischen den Pflanzen auftragen und auch im Frühjahr nicht wegharken.

Anleitung als PDF 

 Hier können Sie die Anleitung herunterladen: