Trockenmauer

Höhenunterschiede machen einen Garten interessant und können dazu beitragen,
dass er artenreicher wird. Solche Höhenunterschiede kann man künstlich herstellen
durch kleine Hügel, Erdwälle oder durch Trockenmauern, die beispielsweise ein Beet einfassen oder ein hängiges Gelände terrassieren. Trockenmauern heißen so, weil die Steine nicht mit Mörtel verbunden sind, sodass sich kleine Spalten und Zwischenräume zwischen den Steinen befinden. So entsteht Lebensraum für Pflanzen, Käfer, Wildbienen und andere Kleintiere.

Trockenmauern lassen sich aus den verschiedensten Materialien herstellen. Am schönsten ist es, wenn regional vorkommende Steine verwendet oder wenn noch vorhandene Restmaterialien wie Ziegel, Dachpfannen, Feldsteine, Ton oder gebrochene Betonplatten zu einer Recyclingmauer zusammengefügt werden.

Für ...

Käfer

 Kleinsäuger, Reptilien & Amphibien 

Wildbienen und andere blütenbesuchende Hautflügler

Fledermäuse und Nachtfalter

Geeigneter Standort

Besonders wertvoll sind Trockenmauern in sonniger Lage, denn diese bieten einen besonders geeigneten Lebensraum für Insekten und Kleintiere wie Eidechsen. Da es beim Bau einiges zu beachten gibt (z. B. Statik), ist es ratsam, Trockenmauern nur bis zu einer Höhe von ca. 50–70 cm selbst zu bauen.

Material

  • Für das Fundament: ca. 0,12 m³ Tragschichtschotter mit einer Körnung von 0/32 mm pro Meter Mauer (wie für den Unterbau eines Pflasterweges)
  • regionalvorkommende Steine und/oder unbelastetes Recyclingmaterial (s. o.)
  • Schotter oder Magersubstrat zur Hinterfüllung
  • Schaufel, Spaten, Gummihammer
  • Schubkarre zum Transportieren
  • Gießkanne und Wasser
  • 1 bis 2 Pflanzen pro Meter Trockenmauer
  • Optional: Tonrohr, das mit in die Mauer eingebaut werden kann


Pflanzen bei sonniger Ausrichtung:

Anleitung Schritt für Schritt

  • Ein ca. 20 cm tiefes Schotterfundament anlegen, 20 cm breiter als der Mauerfuß.

  • Die Mauer ca. 10 Grad geneigt bauen, d.h., die Mauer wird nicht senkrecht hoch gebaut, sondern ist bei einer einreihigen 50 cm hohen Mauer um 5 cm zum Hang hin geneigt. Die unterste Lage der Steine muss auch diese Neigung aufweisen. Eine freistehende Mauer ist somit oben etwas schmaler als unten (siehe Skizze). Die Neigung beider Seiten erfolgt zur Mitte hin.

  • Mauersteine oder sonstiges Material lagenweise aufschichten. Wichtig: an den Eck-, Seiten- und Decksteinen der Mauer auf ausreichendes Gewicht achten und hierfür die schönsten Steine verwenden. Hinweis: Eine freistehende Mauer muss von beiden Seiten gleichzeitig geschichtet werden.

  • Wenn die Mauer einen kleinen Hang abstützt oder mit dem Aushub für das Fundament hinter der Mauer eine kleine Böschung aufgetragen wird, schichtet man nur eine Seite. Die Mauer wird mit Neigung zum Hang hin gebaut.

  • Kreuzfugen sowie senkrecht durchgehende Fugen vermeiden (siehe Skizze).
  • Immer wieder längere Steine – sogenannte Bindersteine – einbauen. Sie ragen in die Hinterfüllung, also das Substrat, das hinter der Mauer eingebracht wird, hinein. Auf diese Weise stabilisiert man die Mauer.

  • Wackelnde Steine beim Bau von hinten mit Steinsplittern verkeilen, bis sie fest sitzen.

  • Die gesamte Mauer lagenweise mit Schotter oder Magersubstrat (keine Erde) hinterfüllen und dieses anstampfen. Dabei entstehen automatisch Hohlräume und Ritzen, die Raum für Tiere bieten können.

  • Bereits beim lagenweisen Aufbau der Mauer die Fugenpflanzen an geeigneten Stellen so einglegen, dass ihre Wurzeln eine Verbindung ins dahinter liegende Substrat finden können.

  • Tipp für Mauer mit kleiner Böschung (einreihige Mauer): Der Aushub für das Fundament kann als Böschung hinter der Mauer aufgetragen werden.



Pflege

  • Mauer einmal im Jahr auf wackelnde Steine überprüfen und gegebenenfalls mit kleinen Steinzwickeln stabilisieren.

  • Keimende Gehölzsämlinge entfernen.

  • Zu starke Beschattung vermeiden.

  • Zurückdrängen/-schneiden von Arten, die die Mauer zu sehr überwachsen.

Anleitung als PDF 

 Hier können Sie die Anleitung herunterladen: