Hecke aus Wildsträuchern 


In einer Gartenplanung sind Hecken nicht nur direkt an der Grundstücksgrenze zu finden. Solitärgehölze, Strauchgruppen und insbesondere freiwachsende Strauchhecken mit heimischen Gehölzarten bilden auch überall sonst einen wertvollen Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten. Im Gegensatz dazu ernähren exotische Sorten, wie
Kirschlorbeer, Bambus, Thuja oder Forsythie, keine Tierarten.

Es stehen etwa 30–35 heimische Straucharten mit unterschiedlichen Standortansprüchen, wie Boden-, Licht- und Feuchtigkeitsverhältnissen, zur Auswahl. Jede Art für sich ist eine Nahrungsquelle für unterschiedlichste, teils spezialisierte Tierarten, die wiederum ganze Nahrungsnetze innerhalb einer Hecke bilden. Von der kleinsten Zikade über Schwebfliegen, Käfer und Heuschrecken bis zu Wildbienen, Schmetterlingen, Kleinsäugern und vielen Vogelarten kommen sie alle hier vor. Sät man unterhalb der Hecke einen bunten Saum aus heimischen Wildblumen, erhöht man das vielseitige Futterangebot.

Pflanzenarten mit Dornen oder Stacheln schützen Tiere zudem vor Fressfeinden. Aber auch im Unterholz zusätzlich versteckte Ansammlungen von Ast- oder Steinhaufen bieten Unterschlupf bei Tag und in der Nacht oder auch während der Winterruhe. In einer Wildstrauchhecke können mehrere Hundert Pflanzen- und Tierarten vorkommen.

Für ...

Vögel

 Kleinsäuger, Reptilien & Amphibien 

Schmetterlinge und ihre Raupen

Fledermäuse und Nachtfalter

Wildbienen und andere blütenbesuchende Hautflügler

Geeigneter Standort

Die natürliche Form und Größe einer Strauchart, die Blüten- oder Fruchtfarbe und auch die Herbstfärbung der Blätter dienen als Sichtschutz oder als gestalterische Mittel, um den Garten in Räume zu unterteilen. Es lohnt sich, einer solchen Hecke ausreichend Platz zu geben. So wird man mit viel Naturerlebnis und wenig Schnitt- arbeiten belohnt. Sträucher können sehr unterschiedliche Ansprüche an ihren Standort haben. Am besten ist ein durchlässiger Gartenboden, je nach Strauchart nährstoffreich bis nährstoffarm. Einige Sträucher mögen es sehr sonnig, andere gedeihen besser im Halbschatten.

Materialliste

  • Spaten, Harke, Schubkarre
  • Gießkanne und Wasser
  • Gütekompost, Sand
  • Eine Samenmischung für den Saum, im Wildpflanzen- oder Wildsamenhandel erhältlich


Pflanzen, welche sich wie viele Wildpflanzen einem weiten Spektrum von Licht- und Bodenverhältnissen anpassen können (mit Angabe von Blühzeit, Blühfarbe und Wuchshöhe):

Anleitung Schritt für Schritt

  • Fläche von jedem Bewuchs befreien, Boden auflockern.


  • Zuerst Gehölze probeweise auslegen, mit versetzten Abständen von 1,2 m bis 1,5 m.


  • Bei Containerpflanzen Wurzeln behutsam auflockern, bei wurzelnackten Gehölzen einen Pflanzschnitt (Wurzeln und Triebe um ein Drittel) vornehmen.


  • Pflanzlöcher größer als die Topfgröße ausheben, bei sehr durchlässigen Sandböden zusätzlich Kompost ins Pflanzloch geben.


  • Gehölze einsetzen, mit einem Pflanzstab markieren, Aushub einfüllen, gut und fest andrücken. 


  • Reichlich angießen.


  • Zwischen den Gehölzen die Fläche gleichmäßig harken und glätten. 


  • Saummischung einsäen, hierzu das Saatgut mit Sand strecken und festtreten, aber nicht einarbeiten!



Pflege

  • Die Ansaat der Saumarten wird nur 1x im Frühjahr gemäht oder geschnitten, eventuell sogar abschnittsweise und nur alle zwei Jahre - so haben zum Beispiel überwinternde Larvenstadien einiger Schmetterlingsarten eine gute Überlebenschance.


  • Die hierzu mit Pflanzstäben markierten, jungen Gehölze dabei nicht verletzen.


  • Mit den Jahren werden die Gehölze erwachsen und verdrängen die Saumarten zunehmend an die Randbereiche, bis dahin können einige hochwüchsige Arten wie zum Beispiel Königskerzen und Wegwarten die Funktion einer Blumenhecke auf Zeit übernehmen.


  • Extrem störende Äste nur nah am Stamm schneiden - um Blüte und Frucht nicht einzubüßen, keinen regelmäßigen Heckenschnitt vornehmen.


  • Ist eine Verjüngung erwünscht, einzelne Sträucher im Abstand von 15 und mehr Jahren so nah wie möglich am Wurzelstock schneiden bzw. sägen (einige wenige Straucharten vertragen diesen Stockhieb nicht).

Anleitung als PDF 

 Hier können Sie die Anleitung herunterladen: