Sonniges Wildstaudenbeet 

Wildstaudenbeete können überall angelegt werden. Auf mageren, sonnig gelegenen Beeten wachsen besonders viele bunt blühende Pflanzenarten und die daran angepasste Insektenwelt ist reichhaltig. Es geht dabei nicht nur um Blütenbesucher, sondern auch um Tiere wie Raupen, die die Blätter als Futter benötigen, oder bestimmte Wildbienenarten, die den sandigen Boden zwischen den Pflanzen als Lebensraum nutzen. Da diese Lebensräume besonders gefährdet sind, ist die Anlage eines Wildstaudenbeetes auf magerem Boden in sonniger Lage besonders empfehlenswert.

Für ...

Vögel

Wildbienen und andere blütenbesuchende Hautflügler

Schmetterlinge und ihre Raupen

Fledermäuse und Nachtfalter

Geeigneter Standort

Das Beet sollte in geschützter Lage und mit der Ausrichtung nach Süden liegen. Windige Bereiche sind weniger geeignet, da kleine Insekten dann stärker verweht werden. Ein Windschutz durch eine Hecke oder Ähnliches kann für Windberuhigung sorgen. Um die Insekten auf den Pflanzen gut beobachten zu können, ist die Lage an einem Sitzplatz besonders zu empfehlen.

Material für ein 10 m² großes Beet

Ist der Gartenboden sandig und nährstoffarm, wird kein gesondertes Substrat benötigt. Ansonsten:

  • 4 m³ Gemisch aus 40 % Kies der Körnung 4–16 oder 4–32mm, 50 % ungewaschenem Sand und 10 % Gütekompost (am einfachsten selbst anmischen).
  • Schaufel, Harke, Spaten, Pflanzschaufel
  • Schubkarre zum Transportieren
  • Gießkanne und Wasser
  • Strukturelemente wie Steine, Aststücke und evtl. eine Wasserschale


Pflanzen für 10 m²:

Anleitung Schritt für Schritt

Die beste Pflanzzeit ist der frühe Herbst, alternativ März/April.

  • Den Bewuchs oberflächig abgraben und anderweitig im Garten, z. B. für einen Erdwall oder kleinen Erdhügel wiederverwenden. Wichtig ist, dass alle Pflanzen mit dicken Wurzeln wie z. B. Löwenzahn oder Ampfer komplett ausgegraben werden. Eine gute Bodenvorbereitung des Beetes zahlt sich langfristig aus.

  • Entscheiden, ob das Beet ebenerdig oder höher als die Umgebung angelegt werden soll:

Ebenerdiges Beet

  1. Den vorhandenen Boden insgesamt 35-40 cm tief ausheben und an anderer Stelle im Garten verwenden.

  2. Günstig wäre das Anlegen einer Dränageschicht aus Schotter, Ziegelbruch oder Ähnlichem auf dem Bodengrund (oft hat man noch Material im Garten aufbewahrt, das zerkleinert gut geeignet ist).

  3. Dann das Substrat gleichmäßig verteilen und immer mal wieder festtreten. Günstig, aber nicht notwendig, ist eine Einfassung des Beetes aus Steinen oder Holzstämmen. 

Hochbeet

  1. Drainageschicht aus Schotter, Ziegelbruch oder Ähnlichem auf dem pflanzenfreien Boden einbringen (auch hier ist zerkleinertes Material aus dem Garten geeignet).

  2. Eine ca. 30 cm hohe Einfassung des Beetes, z. B. aus Feldsteinen, Ziegelsteinen oder Holz herstellen oder mit dem Substrat zusammen aufbauen.

  3. Das Substratgemisch gleichmäßig verteilen und immer mal wieder festklopfen.
  •  Wer bereits einen mageren oder sandigen Boden hat und nicht so viel Zeit investieren möchte, kann das Beet auch ohne ein vollständiges Austauschen des Bodens anlegen. Entscheidend ist dann, dass der erste Schritt – das Entfernen des Bewuchses und der Wurzeln – besonders sorgfältig erfolgt. Wer keinen sandigen Boden hat, sollte auch in dieser einfachen Variante zumindest 10 cm Sand auftragen und in den Boden einarbeiten. Die Pflanzen haben es in dieser einfachen Variante allerdings etwas schwerer und werden leichter durch andere Arten verdrängt. Das bedeutet, der dauerhafte Pflegeaufwand ist hier – abhängig von der natürlichen Bodenbeschaffenheit – möglicherweise höher.


  • Strukturelemente einbauen, zum Beispiel einzelne größere Steine auslegen oder einen Steinhaufen aus kleineren Steinen anlegen, einen Baumstamm bzw. Aststücke auslegen oder senkrecht kippsicher eingraben (1/3 der Länge des Stammes eingraben, max. 80 cm tief), eine Schale mit Wasser als Vogel- und Insektentränke aufstellen. Kleine Steine oder Murmeln als Ausstiegshilfe für Insekten einfüllen.

  • Die Pflanzballen müssen feucht sein. Sind sie es nicht, vorher in Wasser tauchen.

  • Die Pflanzen dann auf dem Beet ausstellen und überprüfen, ob alles passt: Die Pflanzen am besten in größere Gruppen anordnen. Dabei die hochwüchsigen Arten (Gerüststauden) eher in die Mitte oder in den Hintergrund in größerem Abstand zueinander setzen, die mittelhohen Arten (Begleitstauden) davor und die niedrigwüchsigen Arten (Bodendecker) eher an den Rand setzen. 

  • Pflanzen enttopfen und den Wurzelballen etwas aufreißen.

  • Pflanzen mit einer Pflanzschaufel oder Spaten einpflanzen: Mit der Pflanzschaufel ein genügend großes und tiefes Loch ausheben, die Pflanze einsetzen, Erde bis zum Rand anfüllen und fest andrücken.

  • Alle Pflanzen gut wässern.

  • Zwiebelpflanzen in einem Eimer mischen, dann mit der Hand ausstreuen und dort, wo sie hingefallen sind, einpflanzen (3-mal so tief wie die Zwiebel hoch ist). So erhält man eine natürlich wirkende Verteilung der Zwiebeln im Beet.



Pflege

  • Bei anhaltender Trockenheit nach der Pflanzung einmal in der Woche kräftig wässern. Später ist eine Wässerung in der Regel nicht mehr erforderlich.

  • Einmal im Jahr das Beet auf Gehölzsämlinge kontrollieren und mit ganzer Wurzel jäten. Ansonsten Arten, die sich zu stark ausbreiten, eindämmen und unerwünschte Arten, die sich stark aussamen, jäten. Eine Veränderung in der Pflanzenartenzusammensetzung kann aber durchaus interessant sein.

  • Im Frühjahr Rückschnitt der abgestorbenen Stängel. Die Stängel am besten noch auf einem Haufen vor Ort 2–3 Wochen liegen lassen, damit darin befindliche Insekten herauskommen können.


 Anleitung als PDF 

 Hier können Sie die Anleitung herunterladen: